Einerleitung

 

Die Sonne war soeben freundlich grüßend hinter den Hügeln aufgegangen.


Die Raben Raps und Fnaps nickten einander zu, bevor sie beinahe gleichzeitig ihre Schwingen streckten, sich mit kräftigen Flügelschlägen erhoben und über die weite Wiese flogen.

 

„Da, seht die Fee, sie ist so wen-, so wander-, so wunderbar“, sagte Mangs, der Maulwurf, liebevoll seufzend. (Er konnte nämlich nicht nur sprechen, sondern auch sehen.) Er betrachtete mit zusammengekniffenen Augen eine Blumenspur, an deren Spitze sich die kleine Blumenwiesenfee befand.

 

Sie war höher als ein Hahn aber kleiner als ein Kalb, mit Haar, das sich mit den Jahreszeiten veränderte: Im Frühling von zarten weißen Strähnen durchsetzt, im Sommer satt und dotterblumengelb, im Herbst rötlich und golden, im Winter bläulich blass. Am Morgen hingen ihr Tautropfen von den Wimpern und am Abend Lichtstrahlen an ihren Brauen.

 

Auch die Sonne konnte sich dem Zauber der Fee nicht entziehen und blieb versonnen stehen, so lange, bis der Westwind eine kleine weiße Wolke über das Himmelszelt schicken musste, um die Sonne anzustupsen, welche daraufhin sogleich pflichtbewusst und ein wenig betreten weiterhüpfte und hoffte, niemand habe etwas bemerkt.

 

Die Fee lachte so herzhaft, dass selbst die verlegene Sonne noch einmal nach ihr schielen musste:

 

„Was für ein entenzückiger Tag!“